Im letzten Jahr setzten wir die Vorgabe des Kantons Bern für das neue Finanzmanual und damit die neue Rechnungslegung um. Dies bedeutete einen sehr grossen Aufwand. Das Ziel, welches der Kanton dabei verfolgt, ist eine möglichst einheitliche Rechnungslegung aller Spitexorganisationen im Kanton Bern zu erwirken, damit alle Zahlen - insbesondere die Vollkosten - untereinander vergleichbar werden. Der Abschluss 2022 erfolgte erstmals nach den Vorgaben von Swiss GAAP FER 21. Diese neue Aufbereitungsart ermöglicht uns auch intern unsere Zahlen besser auszuwerten.

Mit 110‘044 geleisteten, verrechneten Pflegestunden blieben wir auf dem Vorjahresniveau. Bei der Anzahl der Pflegeeinsätze von 159‘770 war ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Dagegen stieg die Anzahl der Neuanmeldungen um 10% auf 1‘531 Klientinnen und Klienten. Dass die Leistungsstunden  nicht im gleichen Ausmass angestiegen sind, ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass aus Kostengründen (Patientenbeteiligung) die Einsatzdauer pro Klientin oder Klient kürzer wurde. Nicht alle Klientinnen und Klienten können sich die Selbstbeteiligung des Kantons noch leisten. Alle Pflegeleistungen konnten ganzjährig gewährleistet werden, was aufgrund der knappen Personalressourcenlage und erhöhter Krankheitsausfälle nur dank einer effizienten Planung und grossem Einsatz der Mitarbeitenden möglich war.

Im vergangenen Jahr haben wir unsere Organisation noch besser auf die Pflege ausgerichtet und unsere Geschäftsleitung in diesem Bereich verstärkt. Wir konnten zwei sehr gut ausgebildete und erfahrene Kolleginnen, die bei uns seit Jahren einen Standort leiteten, in der Funktion als Pflegedienstleiterinnen in die Geschäftsleitung befördern. Wir freuten uns darüber, aus den eigenen Kaderreihen rekrutieren zu können. Unser Ziel ist es, in der Pflege noch besser auf unsere Klientinnen und Klienten eingehen zu können und unsere Mitarbeitenden in ihrem Wirken zu unterstützen.

Im Frühling führten wir je eine anonymisierte Mitarbeiter- und im Herbst die Klientenzufriedenheitsumfrage durch. Dazu verwendeten wir die erarbeiteten Unterlagen der Firma Empiricon aus Bern, welche auch die Rückmeldungen auswertete. Beide Ergebnisse waren sehr erfreulich. Sie attestieren uns hohe bis sehr hohe Zufriedenheitswerte bei praktisch allen befragten Themen. Auch im Vergleich (Benchmark) mit den anderen Spitexorganisationen erreichten wir sehr gute Werte. Bei der Klientenumfrage äusserten sich auch die Angehörigen sehr positiv über unsere Pflege- und Dienstleistungen. Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen, welche uns den guten Weg sowohl beim Personal wie auch bei der Pflege bescheinigen und uns motivieren, jeden Tag daran zu arbeiten, uns weiter zu verbessern.

Der Fachkräftemangel stellt die Arbeitgebenden im Gesundheitswesen vor grosse Herausforderungen. Die Arbeitnehmenden suchen sich heutzutage den für sie passenden Betrieb aus, in dem sie arbeiten möchten. Die jüngere Generation sucht bewusst einen Arbeitgeber, bei dem ihre Bedürfnisse nach Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben gegeben ist und der ihren eigenen Werthaltungen entspricht.

Aus diesem Grund haben wir im vergangenen Herbst mehrere Massnahmen lanciert, um uns als Arbeitgeberin noch besser zu positionieren. Zusammen mit unseren Kaderleuten sowie zwei Verwaltungsrätinnen haben wir an einem Workshop mögliche Massnahmen zusammengetragen, wie wir unsere Arbeitgebermarke stärken können. Wir sind alle überzeugt, dass die Arbeit bei der Spitex Biel-Bienne Regio äusserst sinnstiftend ist, zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten bietet und wir als Arbeitgeberin attraktive Anstellungsbedingungen bieten. Die geplanten Massnahmen legen den Fokus auf die Arbeitszeitgestaltung und Dienstplanung sowie den öffentlichen Auftritt.

Wir leben Leadership
Wir leben ein faires Miteinander
Wir leben Innovation
Wir nutzen unser Potential

Die Rückmeldung des Besuchs des MBA Ende 2022 war sehr erfreulich. Wir haben keine Auflagen erhalten und somit unsere Ziele erreicht. Dies verdanken wir vor allem einer guten Planung und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen. Denn die  Standortleitungen, die Berufsbildner und Berufsbildnerinnen sowie die Berufsbildungsverantwortlichen sind das ganze Jahr über gefordert. Die Planung muss jeweils stimmen, die Einsätze effizient geplant werden und zudem müssen die Lernenden einen Lernbenefit aus den Klientensituationen ziehen können.

Unsere Mitarbeitenden stand im Berichtsjahr ein sehr abwechslungsreiches und interessantes Weiterbildungsangebot zur Verfügung. Es wurden 34 interne Weiterbildungen mit 18 Lernnachmittagen, 10 Angeboten für die Gesundheitsförderung (Dynamic Movement) und 4 Webinaren durchgeführt. 28 Mitarbeitende absolvierten eine individuelle externe Weiterbildung, wovon 4 mit einem CAS oder einem eidgenössischen Fachausweis abgeschlossen haben.